Warum kann mit Zucker depiliert werden?

Im Unterschied zu den Wachsverfahren werden bei korrektem zuckern die Haare nicht festgeklebt und dann abgerissen. Sie werden gelöst. Das ist möglich auf Grund der Struktur von Zuckerpasten. Bestehen diese aus Monosaccharid-Ketten, so sind sie in der Lage in den Follikelhals und in die Lamellenstruktur der Haare einzudringen.

Vergleichsweise mit einem Haar ist ein Glucose oder Fructose Molekül winzig klein (etwa 0,4 nm). Glucose und Fructose bilden Ketten, die sich fest in den Lamellen verankern. Mittels einer speziellen Technik werden die Haare dann zügig und schmerzarm herausgezogen. Der Kunde empfindet dies zumeist wie eine Massage. Da dabei ein leichtes Vakuum entsteht wird auch Wasser entzogen. Deshalb muss die Haut nach der Behandlung durchfeuchtet werden. 

Bei der Depilation entstehen Mikroverletzungen von unterschiedlicher Größe und Tiefe. Der Umfang ist abhängig von der Wachstumsphase des Haares, von dem entfernten Haartyp und von der Arbeitsweise des Behandelnden. Deshalb ist nach dem Zuckern ein Höchstmaß an Hygiene erforderlich.

Die Haut muss nach der Anwendung in Ihrer natürlichen Schutzfunktion unterstützt werden. Wurde professionell gearbeitet darf die Haut nicht mehr mit Kompressen nachgereinigt werden. Sie wird mit adstringierenden, hautbarriere-stärkenden Lotionen nachbehandelt und mit reinen Mineralien geschützt. 

Die Haut ist nach der korrekten Anwendung nur minimal gereizt und beruhigt sich schnell. Bei unkorrekter Anwendung können starke Hautreizungen, blaue Flecken oder Haarbruch entstehen.